„Donnerbüchsen“ ist ein inoffizieller, aber sehr bekannter Begriff für eine Art deutscher Personenwagen, die in der Zwischenkriegszeit und während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurden. Der Name Donnerbüchse bedeutet wörtlich „Donnerwagen“ oder „Donnerbüchse“ – ein Hinweis auf den lauten Geräuschpegel dieser Wagen, der vor allem durch die Stahlbauweise entstand, die während der Fahrt einen dröhnenden, metallischen Klang verursachte.
Die Donnerbüchsen wurden in den 1920er Jahren von der Deutschen Reichsbahn entwickelt, als Teil einer umfassenden Modernisierung und Standardisierung des Personenwagenparks. Zuvor waren viele Wagen noch aus Holz gebaut. Die neuen Stahlwagen galten daher als modern und robust, obwohl sie später für ihre laute Fahrweise bekannt wurden.
Bauzeit: Etwa 1921–1930
Material: Stahlkonstruktion (hauptsächlich genietet), im Gegensatz zu den vorherigen Holzwagen
Innenraum: Schlicht, oft 3. Klasse mit Holzsitzbänken, aber auch Kombinationen aus 2. und 3. Klasse kamen vor
Türen: Typischerweise vier Seiteneinstiege, je einer an jeder Ecke des Wagens
Drehgestelle: Frühere Ausführungen mit zwei Achsen, spätere mit Drehgestellen
Heizung und Beleuchtung: Dampfheizung und elektrische Beleuchtung (eine Verbesserung gegenüber früheren Gaslampen)
Lautstärke: Sehr hoher Geräuschpegel im Inneren während der Fahrt – daher der Name
Die Donnerbüchsen wurden in ganz Deutschland und auch darüber hinaus in Europa eingesetzt, sowohl in Friedenszeiten als auch im Krieg. Während des Zweiten Weltkriegs dienten sie auch für Militärtransporte und Evakuierungszüge.
Nach dem Krieg wurden viele Wagen von der Deutschen Reichsbahn in der DDR und der Deutschen Bundesbahn in der BRD weiterverwendet, teils auch zu Dienstwagen oder Sonderzwecken umgebaut.
Heute sind viele Donnerbüchsen als Museumsfahrzeuge erhalten. Man sieht sie häufig in historischen Sonderzügen in Deutschland und gelegentlich auch in Nachbarländern, darunter Dänemark, wo einige Exemplare restauriert wurden und gepflegt werden.