Umbauwagen ist die Bezeichnung für eine Reihe von Reisezugwagen, die von der Deutschen Bundesbahn ab den 1950er-Jahren eingesetzt wurden. Diese Wagen wurden nicht komplett neu gebaut, sondern aus älteren Personenwagen umgebaut – daher der Name.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Bundesbahn vor einem großen Bedarf an Reisezugwagen, verfügte jedoch nur über begrenzte Ressourcen. Viele alte Vorkriegswagen waren noch im Einsatz, jedoch stark abgenutzt und veraltet. Anstatt neue Wagen komplett neu zu bauen, entschied man sich, die alten – vor allem preußische Holzwagen und ähnliche – auf einen moderneren Standard umzubauen.
Es gab zwei Haupttypen von Umbauwagen:
- 3-achsige Umbauwagen (3yg)
- Umgebaut aus alten dreiachsigen Wagen
- Verwendeten meist vorhandene Fahrgestelle, erhielten jedoch neue Wagenkästen aus Stahl
- Hauptsächlich im Nahverkehr und auf kürzeren Regionalstrecken eingesetzt
- 4-achsige Umbauwagen (4yg)
- Umgebaut aus älteren vierachsigen Wagen
- Bot mehr Platz und Komfort, daher häufig auf längeren Strecken verwendet
- Einige erhielten moderne Ausstattungen wie elektrische Heizung und automatische Türsteuerung
Die neuen Wagenkästen hatten für die damalige Zeit ein relativ modernes Aussehen, oft mit abgerundeten Ecken und großen Fenstern. Auch das Interieur wurde modernisiert – mit neuen Sitzen, Beleuchtung und Heizung. Viele Umbauwagen wurden in das charakteristische Grün der Deutschen Bundesbahn (Epoche III und IV) lackiert. Umbauwagen waren ab etwa 1953 im Einsatz und blieben in manchen Fällen bis in die 1980er- und 1990er-Jahre in Betrieb. Sie wurden nach und nach durch neue Wagentypen wie Silberlinge und n-Wagen ersetzt.
Einige wenige Umbauwagen sind heute noch in Museums- und Sonderzügen in Deutschland erhalten.